Vor und Nachteile der medikamentösen Therapie

 

Das ideale Schlafmittel sollte:

Ein solches ideales Schlafmittel gibt es bis heute nicht und wird es wahrscheinlich auch nie geben. Alle heute existierenden Schlafmittel weisen eine Reihe von Vor- und Nachteilen auf, die es im Einzelfall abzuwägen gilt.

 

Vorteile:

Der Vorteil einer Schlafmitteltherapie liegt in der unmittelbaren Entlastung des Patienten durch die Verbesserung der Ein- und Durchschlaffähigkeit. Damit kann bei akuten Schlafstörungen tw. einer Chronifizierung der Störung vorgebeugt werden. Bei chronischen Schlafstörungen wird durch die verbesserte Schlafqualität der Entwicklung von Folgeproblematiken (z.B. schwere depressive Verstimmungen, vegetative Erschöpfungszustände) vorgebeugt. Gleichzeitig wird der Patient in die Lage versetzt, die Ursachen der Schlafstörung durch andere Therapietechniken anzugehen.

 

Nachteile/Nebenwirkungen:

Der größte Nachteil bei der medikamentösen Therapie von Schlafstörungen mit Schlafmitteln liegt darin, dass diese Medikamente nur eine (häufig nur vorübergehenden) Beseitigung der Symptome, nicht aber der Ursachen bewirken. "Es sind Helfer, aber keine Heiler." Die medikamentöse Therapie sollte daher immer in ein Gesamttherapiekonzept eingebunden sein, das auch andere Nicht-medikamentöse Maßnahmen umfasst.

Die am häufigsten verwendeten Schlafmittel (die sog. Benzodiazepine und die neuen Nichtbenzodiazepine - siehe: Welche Schlafmittel gibt es) weisen in unterschiedlichem Maße folgende Nebenwirkungen auf:

 

Nachteile von Schlafmitteln

 

Fazit: Alle bekannten Schlafmittel weisen eine Vielzahl nachteiliger Wirkungen auf. Insbesondere die Neuentwicklungen (Neue Nichtbenzodiazepinhypnotika) gelten als relativ sichere Schlafmittel mit geringerem Abhängigkeitspotential und weniger Nebenwirkungen. Ob und wie stark es zu den entsprechenden Nebenwirkungen kommt, ist individuell sehr unterschiedlich. Eine gute medikamentöse Therapie beruht von daher auch immer auf einem guten Verhältnis zwischen Arzt und Patient. Wichtig ist hierbei vor allem die Aufklärung des Patienten über mögliche Absetzeffekte bzw. über das korrekte Ausschleichen von Schlafmitteln. Viele Patienten, die um diese Absetzeffekte nicht wissen, versuchen über kurz oder lang das Schlafmittel abrupt von heute auf morgen wegzulassen. Als Folge kann es zu massiven Absetzschlafstörungen kommen, die den Patienten in seiner Überzeugung verstärken, er könne ohne Schlafmittel nicht schlafen. Dosissteigerungen und eine Langzeitmedikamenteneinnahme sind dann oft die Folge.