Was passiert im Schlaflabor

Als ein Schlaflabor bezeichnet man eine medizinische bzw. medizinisch-psychologische Einrichtung (i.d.R. eine Unterabteilung in einer Klinik), in der spezielle Ableitungen und Untersuchungen in der Nacht durchgeführt werden können. Diese Ableitungen umfassen sowohl Messungen des Schlafverlaufs, der Schlaftiefe und Schlafqualität, als auch Messungen von verschiedenen körperlichen Signalen (Bioparametern) wie das Elektrokardiogramm (EKG), Elektromyogramm (EMG), Atmung, Bewegungen in den Beinen, etc.. Eine vollständige klinische Untersuchung in der Nacht wird als "kardiorespiratorische Polysomnographie" bezeichnet.

Eine solche Untersuchung hat zwei Ziele:

Die Ableitungen sind nur dann möglich, wenn die Patienten buchstäblich von Kopf bis Fuß für die Nacht "verkabelt" werden. Hierbei werden den Patienten kleine, hautverträgliche Elektroden bzw. Sensoren an unterschiedlichen Kopf- und Körperstellen angebracht und befestigt.

Angesichts der vielen Elektroden und Kabel stellen sich die meisten Patienten die Frage: "Kann ich mit all den Kabeln überhaupt noch schlafen?". Zunächst einmal: Die Elektroden werden so befestigt, dass man sich damit im Bett normal drehen und bewegen kann, ohne dass sie abreißen. Ähnlich wie eine Armbanduhr werden die Elektroden auch schon nach kurzer Zeit nicht mehr bewusst wahrgenommen, weil sich die Haut an sie gewöhnt hat. Die Frage, ob die Nacht in einem Schlaflabor überhaupt als "normal" angesehen werden kann, beschäftigt aber nicht nur die Patienten sondern auch die Schlafforschung selber. Hier einige Ergebnisse:

Wie lange muss man im Schlaflabor bleiben?

Standardmäßig werden zwei Nächte in einem Schlaflabor verbracht, um eine genaue Diagnose zu ermöglichen. Bei speziellen Störungsformen wie der Schlafapnoe kommen häufig noch eine dritte und vierte Nacht hinzu, in der der Patient bereits therapeutisch behandelt und der Erfolg dieser Behandlung überprüft wird.